Erstarrtes Wasser,
Warmes Eis.
Glitzerndes Etwas,
Flüssig und heiß.
Verstorbener Stern,
Kinderschar.
Tausend-Fuß-Krater,
Was wohl geschah?
Drückende Stille,
Neuer Tag.
Erloschener Wille,
Weil ich das mag.
Toter Aasgeier,
Ironie.
Stumm schreib ich's nieder,
Frag mich nicht wie.
Das kleine Mädchen Liese
Zählte erst zehn Jahr.
Ging über eine Wiese
Und blieb für immer da.
Derem kleinen Mischlingshund,
Mit 'nem braunen Ohr,
Wurde das Geheul zu bunt,
Verkroch sich in 'nem Rohr.
Hans suchte, Mutter suchte,
Als der Hund verschwand.
Maxi suchte, Fritz fluchte,
doch man den Hund nicht fand.
Der steckte fest drin im Rohr;
Winseln hört man nicht,
Nur des Hundes braunes Ohr -
Welch' traurige Geschicht!
Ich bin ein kleiner Zwerg.
Ich wohne in Windberg.
In einem kleinen Haus;
Mit Katze, ohne Maus.
Die Katze ist mein Lieblingstier,
D'rum sitzt sie jetzt auch neben mir.
Meiner Brüder Karnickel sitzt im Stall
Und macht von früh bis spät Krawall.
Mein Vater hält sich Fische,
Die stehn neben dem Tische.
Meine Mutter will ein Schaf.
Ein Schaf muss sein ganz brav.
Wasser tropft herum.
Was Lele sagt, ist manchmal dumm
Und manchmal klug,
Aber das ist ein alter Hut.
Kilis Zimmer ist blau,
Bei mir sieht's aus wie Sau:
In einer Immobilie,
Da wohnt uns're Familie.
Wellen klatschen an den Fels,
Und das weiß der kleine Wels.
Und daran denkt er, wenn dann und wann
Die Welse sich sehen die Felsen an.
Und da ihn seine gute Mutter
Stets ferngehalten von Fels und Kutter,
Und viel zu vorsichtig ihm war,
Nimmt er die Münze nicht für bar.
Heut Nacht ist er deshalb nicht weich gebettet,
Weil mit Freunden er gewettet,
Er schwämm ganz an den Strand heran
Und säh sich dort die Menschen an.
Doch es kommt, wei's kommen muss:
Die Strafe, sie folgt auf den Fuß:
Die sonst sanfte See sich erhebt,
Und den Wels auf den Felsen zubewegt.
Anfangs mild, dann immer wilder.
Es gibt wohl tausend schöne Bilder,
Auf denen das Meer heiß kämpft,
Doch das, was die Freude dämpft
(Des Welses Tod an einem Stein),
Gehört da nicht hinein.
"Weil", so ein Freund des Toten,
"Solche Bilder sind Unglücksboten,
Haben wir den Armen einfach ausgeschnitten
(Besser gesagt, seine Leiche, die auf den Wellen geritten)".
Es ist drei Leben her,
Seit ich atmete wie Du,
Drei Leben vorbei,
Seit unser eines Herz schlug.
Scheint wie ein Tag.
Es verging so geschwind,
Im Fluss der Ewigkeiten,
Nur Schatten von Dir
Glitten schnell an mir vorbei.
Zeit floss weiter.
Ich mach jetzt blau.
Blau ist ja was Gutes,
Da bist du gleich guten Mutes.
Bin ich nicht schlau?
Wasser ist blau.
Man braucht es zum Leben,
Und zum darin sich bewegen.
Bin ich nicht schlau?
Himmel sind blau.
Ich wär gern im siebten,
Bei all denen, die mich liebten.
Bin ich nicht schlau?
Vieles ist blau.
Zum Beispiel Tinte
(Zum Schreiben diese mal finde!).
Bin ich nicht schlau?
Ich mach jetzt blau.
Blaue Beeren knallen:
So lass' ich's mir gefallen.
Ich mache blau.
Sonnenschein
Lacht
Durchs Fenster.
Schließe die
Läden:
Dunkel.
Dunkelheit
Kriecht
Durch den Raum.
Schließe die
Augen:
"Sinn"-flut.
Duftstoffwelt
Stürzt
In mein Hirn.
Atme durch
Den Mund:
Lauter.
Lärm, Geräusch
Fängt
Die Fantasie.
Öffne
Nase, Augen, Läden:
Zurück.
Einsam
Liegt der Flur.
Keine Eile:
Halbe Stunde
Noch; kaum
Fünf Meter.
Einer
Im Flur.
Keine Eile:
Fünfundzwanzig Minuten
Noch; kaum
Fünf Meter.
Schritte
Schlendern langsam.
Keine Eile:
Zwanzig Minuten
Noch; kaum
Viereinhalb Meter.
Rascheln:
Armbanduhr?
Keine Eile:
Viertelstunde
Noch; kaum
Viereinhalb Meter.
Stimmen
In der Ferne.
Warum Eile?
Zehn Minuten
Noch; kaum
Drei Meter.
Bisschen
Beeilung, vielleicht.
Doch nicht Eile:
Fünf Minuten
Noch; kaum
Zwei Meter.
Schnelle
Schritte hallen.
So viel Eile:
Nur eine Minute
Noch; und
Zwei Meter.
Halt!
Eine Minute?
Viel mehr Eile:
Eine Minute
Noch; und
Drei andere Gänge!